VfGH
Verein für Geschichte und
Heimatkunde Oberthal e.V.

Am 26.11.12 hat der Verein das Buch "Wegekreuze in der Gemeinde Oberthal" veröffentlicht. Hier finden Sie Informationen und Geschichten zu allen Wegekreuzen in Oberthal, Gronig und Güdesweiler mit Wegekarten, mit denen Sie die Kreuze erwandern können.

Die Wegekreuze

Ob sie im Dorfinnern oder auf Fluren, Wiesen oder in den Wäldern stehen, sie sind wertvolle Zeugnisse wichtiger geschichtlicher Ereignisse und einer tiefen Frömmigkeit der Menschen in unserer Heimatgemeinde.
Viele der Kreuze erzählen von Leid und Not, von Unfällen, Unglücken und Krankheiten. Andere wurden zu besonderen Anlässen als Dankesbezeugung für erfüllte Gebete und Bitten, als Zeichen eines Gelübdes oder zur Erinnerung an bestimmte Ereignisse oder Vorkommnisse errichtet.
Sie überstanden Kriege und Revolutionen. Auch der Straßenbau konnte den meisten der irgendwann oder irgendwo im Weg stehenden Kreuze wenig anhaben. Die Kreuze wurden von den Anwohnern an eine etwas weiter gelegene sichere Stelle verbracht und dort wiederrichtet.
Vor allem wurde dabei stets darauf geachtet, die alten Kreuze, wenn irgend möglich, zu erhalten und behutsam zu restaurieren.

Die Wegekreuze hatten aber auch oft wichtige Funktionen zu erfüllen:

• Ruhekreuze
Sie dienten als Ruhepunkte für Sargträger und Trauergemeinde anlässlich der früher oft sehr weiten Wege bei Beerdigungen. Deswegen waren die auf dem steinernen Sockel aufliegenden Kreuzplatten stets ausreichend tief und breit angelegt.
Lagen doch z.B. Kirche und Friedhof für die Groniger, Oberthaler und Güdesweiler bis 1812 in Bliesen.
Immerhin mussten die Särge bis zu diesem Zeitpunkt getragen werden. Ein Leichenwagen stand in Oberthal erst ab dem Jahre 1812 zur Verfügung.

•  Altarkreuze (Prozessionskreuze)
Einige dieser Ruhekreuze dienten bei Fronleichnamsprozessionen auch als Altarkreuz. Bei Fronleichnamsprozessionen wurden vier Altäre aufgebaut.
In Oberthal standen die Altäre an Beckersch-Kreuz in der heutigen Kirchstraße, an Klopp-Kreuz in der lmweilerstraße, an Naurersch-Kreuz in der Poststraße und an Hanspetersch-Kreuz in der Hauptstraße. Klopp-Kreuz und Naurersch-Kreuz dienten ausschließlich als Altar-Kreuze.
An Klopp-Kreuz wurde aus dem Matthäus-Evangelium, an Naurersch Kreuz aus dem Markus-Evangelium, an Hanspetersch Kreuz aus dem Lukas-Evangelium und an Beckersch Kreuz aus dem Johannes-Evangelium gelesen.

• Gedenkkreuze
Diese Wegekreuze wurden zur Erinnerung oder zum Gedenken an Verstorbene, Gefallene oder Verunglückte errichtet.

• Dank-, Gelübde- und Bittkreuze
Hier handelte es sich meist um von Einzelpersonen, Ehepaaren oder Gemeinschaften gestiftete Wegekreuze. Oft wurde das Kreuz zum Dank für eine erfüllte Bitte oder ein erhörtes Gebet gestiftet, oder aber auch als Zeichen eines frommen Versprechens oder Gelübdes.

• Schutz- und Grenzkreuze
Es waren an den Banngrenzen, Wegekreuzungen und Wegegabelungen errichtete Stein- oder Holzkreuze, die meist gleichzeitig als Wegweiser dienten.
Wie der Großvater erzählte, hat man Kreuze nach den vier Winden und an den Ortszugängen aufgestellt, zum Schutz gegen Hexen, böse Geister und sonstiges Ungemach.
Man wollte damit alles Teuflische und Böse vom Dorfe fernhalten.
Bei Seuchen- und in Kriegszeiten wurde an bestimmten ("geschätzten") Kreuzen gebetet.
Wegkreuze stehen an Durchgangsstraßen und Feldwegen, auf Wiesen und in mancher Flur. Sie lehnen sich an Häuser und Kirchen an und sind häufig hinter Bäumen und Gartenzäunen versteckt.
Die Menschen fragen sich, wer sie wohl errichtet hat, was das Relief darstellt, was die Inschrift besagt.
Wer früher an einem Kreuz vorbeikam, hat als Mann seine Kopfbedeckung abgenommen, seinen Hut gelüftet und gegrüßt. Frauen und Kinder machten ein Kreuzzeichen und sagten im stillen Gebet: "Gelobt sei der Herr Jesus Christus". Als Dank erhielt man einen Ablass. Wer vorüberschritt, ohne das Kreuz zu beachten, wurde im Ort als "Dahergelaufener" verachtet. (Text Stefan Ost)


Wegekreuze im Ortsteil Oberthal
  • Beckersch Kreuz Kirchstraße 11
  • Hanspetersch Kreuz Poststraße 1
  • Lindener Kreuz
  • Naurersch Kreuz
  • Hecker Kreuz Hauptstraße 20
  • Klopp-Kreuz Imweilerstraße 14
  • Schummersch Kreuz Gronigerstr. 24
  • Backes-Kreuz Kirchstr. 26
  • Gedenkkreuz am Scheuerberger Weg Anwesen Hemmer
  • Zirkelborner Gedenkkreuz
  • Hohl-Kreuz
  • Brühl-Kreuz (ohne Bild)
  • Hans- Jäbe-Kreuz
  • Zigeunerkreuz im Schättchen
  • Gerrje-Kreuz Weierwald
  • Kreuz am Hell-Häuschen Osenbacher Hof
  • Gedenkkreuz am Güdesweiler Weg (auf der Loch)
  • Kreuz am alten Bliesener Kirchweg (Lindener Hof)
  • Schlappmatze Kreuz - Bergmannskreuz auf der Schinnerkärsch
  • Prozessionskreuz auf Hanert - "Das Kreuz vom Kreuz"
  • Gefallenen Kreuz in der Hiemes
  • Kreuz am Anwesen Rauber in der Hauptstraße 137

Wegekreuze im Ortsteil Gronig

  • Groniger Kapelle
  • Mombergstr. 59
  • Schummer-Kreuz Humweilerstraße 1
  • Kloppkreuz am Strunk
  • Kreuz am Wachsgut - Gedenkkreuz am Donatusberg
  • Kreuz am Morschborn
  • Schreinersch Kreuz Theleyerstraße 17
  • Schuhwennels Kreuz Humweilerstraße 30
  • Heidingersch Kreuz
  • Heckenkreuz
  • Kreuz auf dem Kahlenberg

Wegekreuze im Ortsteil Güdesweiler

  • Am Anfang Kapellenweg - Dorfkreuz
  • Am Ende Kapellenweg Haus Will Ruhekreuz
  • Bretonen-Kreuz
  • Kreuz in der Nähe der Wildfrauhöhle
  • Kreuz an der Straße nach Namborn
  • Historisches Kreuz am Kirchenstück ( Alte Trierer Straße)
  • Kreuz zur Güdesweiler Kapelle vom Kapellenweg
  • Kreuz in Richtung Steinberg-Deckenhardt
  • 1. Kreuz am alten Friedhofsweg
  • 2. Kreuz am alten Friedhofsweg
  • Schwarzes Kreuz

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