VfGH
Verein für Geschichte und
Heimatkunde Oberthal e.V.

          Wegekreuze im Ortsteil Güdesweiler

Eigentlich sind die Feldkreuze überall dort aufgerichtet, wo Wege in den Ort hinführten. Schaut man sich diese Stellen genauer an, fällt auf, dass sie dort stehen, von wo aus man beim Verlassen des Ortes diesen zum letzten Mal erblickt oder bei der Rückkehr zum ersten Mal betrachten kann.
Es waren und sind einfache Holzkreuze. Die Alten nannten zwei verschiedene Gründe für ihre Errichtung:
1. Sie sollten Krankheiten und Seuchen, vor allem die Pest, fernhalten.
2. Als sich im 16. Jahrhundert die Reformation ausbreitete, sollten die Kreuze katholisches Gebiet ausweisen. Schriftliche Zeugnisse sind nicht bekannt.
(s. Buch „Gemarkung Güdesweiler“ Seite 78, von der Interessengemeinschaft Naturschutz Güdesweiler von Hubert Scherer, November 1995)
(Text von Josef Scherer)

Dorfkreuz
Standort 30
Es steht am Anfang des Kapellenweges
Das Steinkreuz mit Sockel diente als Altar bei Fronleichnamsprozessionen

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Kreuz Ende Kapellenweg 
Standort 31
Zu diesem Kreuz liegen keine Informatuionen vor..
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Bretonen-Kreuz 
Standort 38
Das bretonische Blumenkreuz wurde 1992 von Mitgliedern der Wandervereins am Kindergarten aufgestellt und als wichtiger Beitrag zur Dorfverschöneruang begrüßt. Mit gebracht haben die Wanderer das ausrangierte Kreuz von einem Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof im französischen Prnichet an der Atlantikküste. Willibald, Guido und Neggel retteten das Schmuckstück. Nach einer Grundreinigung und einem Zinkbad strahlt das Bretonenkreuz, dessen Besonderheiten die Blumenranken sind, in neuem Glanz. Gesetzt wurde es auf einen roten Vogesenbuntsandstein aus der Spicherer Lage (Lothringen). Das „Danke“ als Inschrift auf dem Sockel, soll den Spaziergänger mahnen, dankbar zu sein für jeden glücklichen und gesunden Tag.
(Text aus dem Büchlein „Der Kreuzweg“ von H. Rauber)

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Kreuz in der Nähe zur Wildfrauhöhle
Standort 37
Dieses Kreuz mit Überdachung steht zwischen der Kapelle und den Wildfrauhäuschen und wird “Kruzifixhäuschen“ genannt. Es wurde 1993 vom Ortsvorsteher Josef Scherer errichtet unter dem Motto: Glaubenszeichen am Wegesrand „Beschütze unser Dorf“.
16 Jahre nach der Errichtung wurde es durch eine brennende Kerze vernichtet. Zwei Güdesweiler Bürger, Karl-Heinz Rimpel und sein Sohn Bernd, haben 2009 ein neues Kreuz aufgebaut. Der Schriftzug unter dem Kreuz lautet:
Du suchst im Wald hier deine Ruh
genieße sie und geh nur zu.
Doch denk hier einen Augenblick
an Gott den Schöpfer mal zurück

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Kreuz an der Straße nach Namborn
Standort 33
Mittlerweile wurde das Kreuz komplett erneuert. Aktuelle Bilder liegen noch nicht vor.

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Historisches Kreuz am Kirchenstück
Alte Trierer Straße
Standort 32
Das Kreuz am „Kirchenstück“ auch „Dreispitz“ genannt:
In den Kirchenbüchern erwähnt man ausdrücklich einen Kirchenbesitz von Bliesen von 3 Morgen und 1 Viertel und 25 Ruthen auf der Gemarkung Güdesweiler. Unsere Vorfahren bestellten die Flächen und lieferten die Erträge an die Pfarrkirche Bliesen für die seelsorgerische Betreuung.

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1. Kreuz zur Güdesweiler Kapelle vom Kapellenweg
Standort 35
1. Kreuz am alten Friedhofsweg (35)
Kreuze am alten Friedhofsweg von der Weihermühle zum Friedhof und zur Kapelle:
An diesem Weg stehen zwei Wegekreuze:
Bei Beerdigungen wurde der Totenwagen von einem Gespann von Pferden oder Kühen den Steilhang hinaufgezogen. An zwei Stellen gab es eine Ruhepause und dort hat man zwei Holzkreuze errichtet. Die Leute erzählen, dass die Tiere immer von selbst an den Kreuzen stehenblieben, um die Ruhepause zu machen, bis der Fuhrmann das Zeichen zur Weiterfahrt gab.
(Text Josef Scherer)

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2. Kreuz am alten Friedhofsweg
Standort 36
Kreuze am alten Friedhofsweg von der Weihermühle zum Friedhof und zur Kapelle:
An diesem Weg stehen zwei Wegekreuze:
Bei Beerdigungen wurde der Totenwagen von einem Gespann von Pferden oder Kühen den Steilhang hinaufgezogen. An zwei Stellen gab es eine Ruhepause und dort hat man zwei Holzkreuze errichtet. Die Leute erzählen, dass die Tiere immer von selbst an den Kreuzen stehenblieben, um die Ruhepause zu machen, bis der Fuhrmann das Zeichen zur Weiterfahrt gab.
(Text Josef Scherer)

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Kreuz in Richtung Steinberg-Deckenhardt
Standort 34
Zu diesem Kreuz liegen keine Informationen vor.

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Schwarzes Kreuz
Standort 39
Schwarzes Kreuz (39)
Interessengemeinschaft Naturschutz „Gemarkung Güdesweiler“
Johann Scherer (ϯ 1953) hat die Sage zu diesem Kreuz erzählt:
Zu bestimmten Zeiten habe sich in dieser Gegend während der frühen Morgenstunden und der späten Nachmittagsstunden ein nackter schwarzer Mann mit feurigen Augen herumgetrieben und Reisende und Feldarbeiter erschreckt. Eines Abends habe ihm ein beherzter Bauer beim Umspannen seines Fuhrwerkes mit dem Sielscheid gedroht und gerufen: „Komm nur her! Ich treffe dir den nackten Hintern!“ Der schwarze Mann sprang dem Bauer auf den Rücken und drangsalierte ihn so lange, bis ihm Blut aus Mund und Nase floss und er tot zusammenbrach. Das Gespann kam allein nach Hause. Die besorgten Einwohner fanden den toten Bauer und errichteten das Kreuz. Danach wurde der schwarze Mann nicht mehr gesehen.
Jakob Marx (geb. 1903) erzählte folgende Geschichte:
Beim Durchzug französischer Truppen (leider ist nicht bekannt, ob dies während des Ersten Weltkrieges oder bereits 1870/71 geschah), unter denen sich auch dunkelhäutige Soldaten befanden, kam es zum Streit zwischen einem Bauern, der gerade sein Feld pflügte, und einem dieser dunkelhäutigen  Männer. Der Mann erschlug den Bauern, deshalb der Name „Schwarzes Kreuz“

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Standorte in Güdesweiler
******************************************************                                Güdesweiler Kreuzweg

14 Stationen eines Kreuzweges mit steinernen Bildtafeln aus dem 19. Jh. säumen den Pilgerweg von der Güdesweiler Pfarrkirche Christ König bis zur Valentinskapelle am Leistberg. Instandgehalten und gepflegt wird der Pilgerweg mit den Bildstöcken vom Freizeitclub „Güdesweiler Hämmel“. Die Entstehung des Kreuzweges ist dank des Alten Manuals des Eremiten Johannes Nonniger, der von 1750 bis 1788 an der Valentinskapelle lebte, genau zu datieren. In dem Manual findet sich folgender Eintrag:“1808 Den 12ten Jener Lauth Quit, dem Bruder Wilhelm Franck Von Tholey geben wegen den Stationen so er gefertigt auf der Kapellen alda zu Guttes. 16 (Gulden) 30 (Kreuzer). Danach wurden die Steinbilder zweifelsfrei von dem Benediktinerbruder Wilhelm Franck in der Werkstatt zu Tholey im Jahre 1808 gefertigt.
Der Kreuzweg wurde in der Valentinskapelle, einem damals schon sehr beliebten Wallfahrtsort, angebracht. Nach dem Bau der Güdesweiler Pfarrkirche vernachlässigte man die Pflege der Kapelle und sie zerfiel, was 1934 schließlich wegen Baufälligkeit auf baupolizeilichen Beschluss hin zum Abriss führte. Die Bildtafeln gelangten in den Besitz der Stadt St. Wendel. Trotz entschiedener Gegenwehr der Güdesweiler wurden sie 1953 dem Heimatmuseum St. Wendel überlassen.
7 Stationen wurden im Museum aufgestellt, die restlichen im Keller eingelagert. Als im Jahre 1988 die Kunsthistorikerin Cornelicke Lagerwaard das neue Heimatmuseum im Mia-Münster-Haus konzipierte, stieß sie auf die in Sandstein gemeißelten 14 Kreuzwegstationen und wandte sich an den Güdesweiler Ortsvorsteher Josef Scherer mit der Bitte um nähere Auskünfte. So erfuhren die Güdesweiler, dass der Kreuzweg noch existierte. Josef Scherer und Hubert Bier, Hobby-Heimatforscher und Mitglied im Verein für Geschichte und Heimatkunde Oberthal e.V., bemühten sich nun, den Kreuzweg wieder zurück nach Güdesweiler zu holen. Die Eigentumsverhältnisse schienen aber nicht genau geklärt. Hubert Bier hat die entscheidenden Unterlagen zusammen-getragen. Eigentümerin war nach Grundbuchauszügen des Bistums die Kirchengemeinde Güdesweiler. Die zuständigen Stellen stimmten 1994 vertraglich der Übernahme zu.
Entgegen anfänglicher Pläne, in Güdesweiler im Zusammenhang mit den wiedergefundenen Stationstafeln einen eigenen Heimatverein ins Leben zu rufen, entschied man sich letztlich aus organisatorischen Gründen, unter dem Dach des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal e.V., den Arbeitskreis „Kreuzweg Güdesweiler“ zu bilden. Die Mitglieder einigten sich nach verschiedenen Vorschlägen auf die Errichtung eines Pilgerweges von der Pfarrkirche zur Valentins-kapelle. Sie erhofften sich dadurch wieder stärkeren Auftrieb für die Wallfahrtstradition in und nach Güdesweiler. Die Finanzierung wurde durch Patenschaften und Spenden ermöglicht.
Das Projekt startete unter Leitung des VfGH mit Hilfe von zahlreichen engagierten Güdesweiler Bürgern, die ihre Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellten. Die 14 Tafeln, mittlerweile mit einer Schutzschicht versehen, wurden in ca. 2 m hohen Bildstöcken sicher und geschützt angebracht. Die Bildstöcke, die Hubert Bier anfertigen ließ, wurden ca. alle 60 m auf eigens dafür geschaffenen Fundamenten errichtet. Endlich war der Kreuzweg wieder heimgekehrt.
An Mariä Himmelfahrt 1996 führte Pfarrer Klaus Peter Kohler den Pilgerweg mit seinen 14 Kreuzwegstationen durch Einsegnung seiner religiösen Bestimmung zu und seither wird alljährlich an Karfreitag hier der Kreuzweg gebetet.


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